Leder

Leder ist eine durch Gerbung chemisch haltbar gemachte Tierhaut, deren natürliche Faserstruktur weitgehend erhalten ist. Leder wird meist aus der Lederhaut genannten Hautschicht gewonnen. Diese gliedert sich in die nach außen liegende, der Lederoberfläche ihr glattes Aussehen gebenden Papillarschicht und die darunter liegende, für die Festigkeit verantwortliche Retikularschicht. Die Papillarschicht mit ihrer sehr feinen Faserstruktur ergibt am fertigen Leder die Narbenseite oder kurz „den Narben“. Die grobfaserige Retikularschicht wird als Aas- oder Fleischseite bezeichnet.Es ist eines der ersten vom Menschen hergestellten Materialien und wurde schon in der Steinzeit für Bekleidung, Schuhe und Zelte verwendet. Deswegen gehört Leder zu den ältesten Werkstoffen die verwendet werden und haltbar gemacht wurden.Durch die in der Faserstruktur eingebetteten Luftpolster besitzt Leder eine dreifach bessere Wärmeisolierung als Eichenholz. Ein Gramm vegetabil gegerbtes Leder hat eine innere Oberfläche von bis zu 300 m2.
Der Gerbungsprozess ist ein sehr langwieriger Vorgang und besteht grundsätzlich aus drei Phasen und kann bis zu zwölf Monate dauern.Es gibt verschiedene Gerbverfahren, zum Beispiel:
Vegetabilgerbung (pflanzlich): wird verwendet für zum Beispiel Sättel, Geschirre und Zubehör
Chromgerbung (chemisch): wird verwendet für zum Beispiel Schuhe und Stiefel
Sämischgerbung (Fettgerbung): wird verwendet für Trachtenbekleidung
Leder ist sehr langlebig, vorausgesetzt es wird regelmäßig und ordentlich gereinigt und gepflegt.
Eigenschaften
Leder ist ein geschmeidiges, zähes, festes, haltbares und vielseitig einsetzbares Material.
Es ist relativ undurchlässig für Wasser, trotzdem ist es atmungsaktiv, d. h. ausreichend durchlässig für Luft und Wasserdampf.
Leder ist sehr dehnbar, reißfest, abriebfest, wärme- und kälteisolierend und schwer entflammbar.